Was wollen wir?

Präambel

Wir sind für
– den Ausbau des Nahverkehrs in Baden-Württemberg,
– den pfleglichen Umgang mit Wasser, Mineralquellen, den Parks in Stuttgart, dem Landschaftsbild der Schwäbischen Alb.
Wir lieben unser Land und sind gegen barbarische Zerstörungen von Zeugen unserer Geschichte.

Wir wollen
– mehr Lärmschutz im Filstal,
– mehr Information und Mitsprache der Bürger.

Wir sind gegen Stuttgart 21,
weil wir verantwortungsvoll und sparsam mit Steuergeldern umgehen wollen.
Es muss für Zukunftsaufgaben, besonders im Bildungsbereich, Geld da sein.



Warum sind wir für den Erhalt des Kopfbahnhofs?

Stuttgart ist auch zukünftig ein Zielbahnhof. Vorrang hat der Nahverkehr. Seine Funktionen entsprechen dank seiner genialen Baumeister noch heute allen Anforderungen. Mit relativ wenig Geld kann er modernisiert werden, mit weiterem Geld auch schöner werden.

Warum gehen in Stuttgart

bis zu 70.000 Menschen auf die Straße?

Weil es den Betreibern zwar lange, aber nicht dauerhaft gelungen ist, die Menschen von Informationen fern zu halten! Inzwischen wissen sie mehr als Abgeordnete, Landräte und Bürgermeister.

Warum halten die Proteste an?

Weil S21 ein Immobiliengeschäft ist zu Lasten einer funktionierenden Bahn! Deshalb gab es jetzt die 45. Montagsdemo (27.09.2010)!

Was geht uns S21 an?

S21 kostet Milliarden (Grenze nach oben offen!) und bringt keine Verbesserung. Der Bahnhof im Tal und besonders der am Flughafen sind zu klein geplant, damit entstehen ‚Flaschenhälse‘ und behindern den Bahnverkehr! Diese Steuergelder könnten wesentlich nützlicher eingesetzt werden!

Was hat das Land in der Fläche von S21?

Städte und Gemeinden sollen 100 Millionen dafür aufbringen. Der Wunsch nach Elektrifizierung bestehender Strecken wird vielfach geäußert. Das Geld wird aber in Stuttgart ‚vergraben‘. Für die Fläche wird lange Zeit kein Geld da sein!

Was bezahlt der Bund?

Der Bund stellt jährlich 1 Milliarde Euro für Bahnprojekte in allen Bundesländer zur Verfügung. Es gibt mindestens 10 Baustellen der Bahn, die auf Vollendung warten. Stuttgart wird mindestens 10 Milliarden verbrauchen. Wer rechnen, wird bemerken: Entweder bleiben alle vorhandenen Baustellen liegen oder der Bau in Stuttgart wird gestreckt, gestreckt, gestreckt …

Was bezahlt das Land BW?

Auch etwa 1 Milliarde. Das müsste nicht sein, weil Bahnprojekte Sache des Bundes sind. Diese Milliarde fehlt hier im Land, bei Schulen und anderen Einrichtungen. Das Land will deshalb 500.000.000 Euro im Haushalt einsparen.

Was bezahlt die Stuttgarter Straßenbahn (SSB)?

Etwa 100 Millionen für den Umbau des U-Bahnhofs an der Staatsgalerie.

Hat die SSB vom Umbau einen Nutzen?

Nein! Deshalb ist dies eine unerlaubte Subvention, bezahlen werden es die Fahrgäste der SSB.

Wie hoch die Auslastung

der Strecke Plochingen – Göppingen?

1962 waren es 267 Züge.
1991 waren es 305 Züge.
2007 waren es 252 Züge.
Das heißt: Die Strecke ist heute nicht ausgelastet!

Güterzüge auf der Strecke Stuttgart – Ulm?

Seit 1991 hat sich die Zahl halbiert. Es gibt enorme Kapazitätsreserven!

Fernverkehr auf der Neubaustrecke

Stuttgart – München?

Der Bundesverkehrswegeplan nennt für 2015: 80 Fernzüge, ursprünglich waren 120 Züge geplant.
Strecken mit 80 Zügen/Tag wurden in der Vergangenheit stillgelegt!
Nur ‚ICE vom Typ 3‘ werden hier fahren können. Allen anderen fehlt es an geeigneten Bremsen, die Tunnelhöhe ist zu klein.
Hier sollen für die Neubaustrecke 3.000.000.000 Euro ausgegeben werden?, wo auf der alten Strecke schon heute Kapazitäten frei sind?
Macht die alte Strecke schneller durch neue Betonschwellen, Begradigungen der Schienen, Pflege der Strommasten sowie durch Züge mit Neigetechnik!

Güterzüge auf der Neubaustrecke Wendlingen – Ulm?

Nicht möglich! Sie ist steiler (3,5%) als die Geislinger Steige (2,25%) und muss mehr Höhenmeter überwinden!

Eine S-Bahn von Geislingen nach Stuttgart?

Mit RE (Regionalexpress) und RB (Regionalbahn) haben wir zur Zeit eine noch nie da gewesene schnelle Verbindung nach Stuttgart. Von Göppingen nach Stuttgart kommt man in ca. 30 Minuten.

Die S-Bahn wäre eine Bummelbahn (ca.60 min), weil sie überall hält. Selbst in Plochingen und Esslingen steigen die Fahrgäste in den Regionalexpress ein, weil es schneller geht.

Ist Stuttgart ein Zielbahnhof

oder ein Durchgangsbahnhof?

8% der Fahrgäste fahren mehr als 100 km,
12% zwischen 51 – 100 km,
80% unter 50 km.
Stuttgart ist also ein Zielbahnhof! Man muss dazu nur die Ankunft eines ICE beobachten. Es steigen wirklich ca. 80% der Fahrgäste aus und viele wieder ein.

Wird sich daran etwas durch S21 ändern?

Kaum! Wer aus dem Norden und aus dem Ruhrgebiet kommt und nach München will, wählt die Route über Frankfurt – Würzburg – Nürnberg, sie ist schneller! Die West-Ost-Verbindung wird auch zukünftig eine untergeordnete Rolle spielen! Für große Strecken nimmt man das Flugzeug!

Gibt es die Magistrale erst mit S21?

Nein! Man kann von Stuttgart aus heute direkt nach Paris, nach Wien, nach Rom, nach Zürich, nach Hamburg, nach Berlin fahren!

Wird es mit S21 den ‚3 Löwen Takt‘

(integraler Taktfahrplan) noch geben?

Nein! Es müssten mehr Züge durchgeschleust werden, aber 2006 wurden wegen fehlender Mittel 2,2 Millionen Zugkilometer Nahverkehr abbestellt. Nach diesem Projekt wird erst recht kein Geld dafür da sein.

Kommt der Bahnhof unter die Erde?

Nicht ganz! Er liegt in einer 12 Meter tiefen Wanne und ragt 8 Meter hinaus, wird aber mit Erde zugedeckt und hat viele hässliche Froschaugen. Warum bekommt er nicht ein helles Dach?

Was bedeutet die Wanne?

Sie wirkt wie ein Staudamm. Das Wasser kann nicht zum Neckar abfließen. Es bedarf großer Pumpen und Wasserleitungssysteme, um den Bahnhof vor Katastrophen (Überschwemmungen) zu schützen.

Welche Gefahren entstehen

aus dem Senken des Grundwassers?

Der ausgleichende Druck zwischen Grundwasser und Mineralwasser geht verloren. Das Mineralwasser kann sich andere Wege suchen. Der tiefste Punkt des Bahnhofs liegt unter dem Neckarniveau. Die Fließrichtung des Grundwassers kann sich ändern. Von den Hängen fließt mehr Wasser ab. Es kann zu Rissen und Rutschungen kommen.

Ist der neue Bahnhof behindertengerecht?

Obwohl dies bei einem Neubau zwingend vorgeschrieben ist, entsprechen die abschüssigen Bahnsteige, die Treppen und Aufzüge nicht der Vorschrift.

Sind alle Bauvorhaben (Planfeststellungsverfahren)

genehmigt?

Nein! Zuständige Behörden werden genötigt im Sinne der Betreiber zu entscheiden.

Wo kommt der Aushub und das Gestein

aus den Tunnelbohrungen hin?

Das ist nicht bekannt! Vermutlich bringen Güterzüge das Gestein ins Ruhrgebiet oder nach Sachsen in stillgelegte Braunkohlengruben. Kosten und Ökobilanz unbekannt.